PowerConf H700 ausprobiert: Homeoffice-Headset mit Geräuschunterdrückung › ifun.de

2022-10-22 18:39:48 By : Ms. Ruth Ying

Hardware fürs Homeoffice. Darauf konzentriert sich seit wenigen Wochen die neue Anker-Marke AnkerWork und bietet neben Konferenz-Lautsprechern, Web-Cams und Podcast-Mikrofonen auch zwei Headsets für Büroarbeiter an: Das PowerConf H500 und das PowerConf H700. Die beiden Modelle unterscheiden sich dabei vor allem durch die aktive Geräuschunterdrückung, die ausschließlich dem teureren PowerConf H700 vorbehalten ist. Wir haben uns das Büro-Headset genauer angehört.

Die Kurzzusammenfassung: Das PowerConf H700 sitzt auch während längerer Video-Konferenzen und Telefonate sehr bequem und hatte eine hervorragend breitbandige Klangwiedergabe, die sich gut personalisieren lässt. Die begleitende Software besitzt hingegen fast zu viele Stellknöpfe, bietet ihre Transkriptions-Funktion nicht in Deutschland an und könnte noch ein wenig besser in den Arbeitsalltag am Mac integriert sein.

Was uns nach dem Auspacken des mit Reise-Etui und praktischem Ladeständer ausgelieferten Headset erst mal überrascht hat war die Tatsache, dass Anker den PowerConf H700 mit eigenem USB-Dongle ausliefert. Zwar lässt sich das Headset auch als ganz reguläres Bluetooth-Gerät konfigurieren, die begleitende Software, die zum Setzen der Headset-Einstellungen vorausgesetzt wird, findet den PowerConf H700 allerdings nur wenn der USB-A-Dongle (ein USB-C-Adapter liegt bei) eingesteckt ist. Den Ladeständer per USB-C-Kabel mit dem Mac zu verbinden, unser intuitiver Erst-Handgriff, reicht hier leider nicht aus.

Mit eingestecktem Dongle taucht das Headset umgehend in den Ton-Einstellungen des Mac auf und kann sowohl in den Systemeinstellungen als auch über die Menüleiste zum aktiven Ausgabegerät befördert werden.

Die Software ist wichtig für die Grundkonfiguration des Headset. Zwar verfügt das PowerConf H700 über mehrere Hardware-Tasten (etwa zum Stummschalten des Mikrofons, zur Aktivierung der Geräuschunterdrückung und zum An- und Ausschalten), einige Parameter können allerdings nur über die AnkerWork-Anwendung gesetzt werden.

Dazu zählen unter anderem die Intensität der Geräuschunterdrückung, die Equalizer-Voreinstellungen und das Aktivieren der Sprachansage, die beim Druck auf die Hardware-Tasten kurz darüber informieren kann, ob ihr gerade mit Geräuschunterdrückung, mit Transparenzmodus oder ohne zusätzliche Klangmodifikationen arbeitet.

In der App kann zudem eine Stumm-Anzeige am Kopfhörer aktiviert werden, die das Mikrofon rot leuchten lässt, sobald dieses per Tastendruck deaktiviert wurde. Wer mit mehreren kollegen zusammen in einem Raum sitzt, kann den ganzen Mikrofonarm während laufender Gespräche rot leuchten lassen (als „Bitte nicht stören“-Signal).

Darüber hinaus lässt sich die Musikwiedergabe automatisch pausieren bzw. wiederaufnahmen, sobald das Headset auf- bzw. abgesetzt wird und der Transprenzmodus automatisch aktivieren, wenn Telefonate geführt werden.

Zwar markieren auf den Bügeln des PowerConf H700 die Buchstaben „L“ und „R“ die jeweiligen Seiten. Der Kopfhörer ist jedoch nahezu Seitensynchron und kann ganz nach belieben aufgesetzt werden. Das Mikrofon lässt sich zu beiden Seiten ausklappen, unterstützt also beide Tragevarianten.

Zeigt das Mikro nach oben ist dieses deaktiviert. Auf der Seite gegenüber vom Mikrofon ist ein kleines Jog-Dial angebracht, mit dem sich Lautstärke und Musikwiedergabe kontrollieren und Anrufe annehmen und auflegen lassen.

Die Geräuschunterdrückung des PowerConf H700 ist beeindruckend intensiv und blendet auch im Büro laufende Radiomusik gekonnt aus, stört in stillen Zeiten aber mit einer Einschränkung: Ist es im Büro gerade sehr leise, rauschen die Kopfhörer in Audio-Pausen, in denen nicht telefoniert und keine Musik wiedergegeben wird, deutlich hörbar. Hier sollte man die Geräuschunterdrückung dann vollständig deaktivieren.

Nimmt man die PowerConf H700 ab und legt diese auf ihre durchaus stabile Ladebasis, wechselt die Audioausgabe nicht automatisch zurück zum Mac. Hier muss der Kopfhörer entweder manuell ausgeschaltet oder die Mac-Menüleiste bemüht werden, um die Tonausgabe wieder aus den Rechner-Lautsprechern zu hören.

Ebenfalls unschön: Wer oft nur kurze Audioinhalte wiedergibt, etwa die Vorlesefunktion am Mac für einzelne Sätze nutzt, der stolpert mitunter über ein zu träges Einsetzen der Wiedergabe. Die ersten beiden Worte dieses Absatzes (also „Ebenfalls unschön“) fehlen bei der Sprachausgabe. Hier scheint die Aktivierung des soften Standby-Betriebs etwas zu aggressiv einzusetzen. Zudem dauert die Wiederaufnahme des Sendebetriebs etwas zu lange.

Die Transkriptionsfunktion, mit der Gespräche automatisch aufgezeichnet und verschriftlicht werden können, funktioniert bislang nicht mit deutschsprachigen Gesprächen. Wir haben das Feature, das 1000 kostenlose Transkriptionsminuten beinhaltet und ansonsten gegen Zusatzgebühren angeboten wird, daher nicht ausprobiert.

Volle Punktzahl verteilen wir für den Tragekomfort und die Audioqualität, die auch beim Gegenüber hervorragend klingt. Zudem ist die Ladebasis spitze und ein Feature, das wir uns bei allen Bluetooth-Kopfhörern als Standard-Dreingabe wünschen würden. Auch am iPhone macht der PowerConf H700 eine gute Figur, lässt sich hier parallel zur Mac-Verbindung koppeln und natürlich auch zum mobilen Telefonieren nutzen.

HomeOffice-Arbeiter die häufiger Telefonieren und an Konferenzen teilnehmen (müssen), sollten sich den 169 Euro teuren PowerConf H700 beim Arbeitgeber rausleiern. Dieser sollte euch in jedem Fall das Modell mit Ladebasis hinstellen und nicht auf die Idee kommen hier 20 Euro sparen zu wollen.

Wer hingegen selber investieren müsste, der sollte zweimal überlegen ob die vorhandenen AirPods Pro nicht vielleicht ausreichen. Sind keine AirPods Pro vorhanden, dann wird euch die Geräuschunterdrückung der PowerConf H700 schon nach kurzer Zeit Lust auf die ANC-Funktion bei anderen Anbietern machen – passt also auf.

Mit Absendung stimmst du unseren Datenschutzbestimmungen zu

Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden. Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung